Gebet als Sprachhandlung im Ansatz von Richard Schaeffler

Autor

  • Thorsten Ph. Schreiber Universität Freiburg

Abstrakt

Schaeffler zeigt mit seinen Beiträgen sehr deutlich, dass das Gebet keine sinnlose sprachliche Äußerung ist und arbeitet sehr gut die Spezifika religiöser Sprache heraus, was besonders an Beispielen in Psalmen und am Magnificat deutlich werden konnte. Er wies auf das Selbstverständnis der Beterin/des Beters hin und zeichnete dies am Beispiel Mariens nach. An ihrem Beispiel konnten wir sehen, wie religiöses Sprechen die eigene Person zur Sprache bringen kann und wie in der Sprache der Adressat berücksichtigt wird in Rückgebundenheit auf die eigene Existenz. Das Gebet hat Bestand durch die Zeit hindurch und ruft somit eine immer größere Gemeinschaft zusammen, die dieselben Worte ein und desselben Gebetes weitergeben kann und somit ermöglicht, eine Tradition aufrechtzuerhalten, in der Geschichte und Gegenwart zusammenfließen und einen Bestand für die Zukunft garantieren. Die gemeinsame Gebetssprache, wie z.B. die Psalmen oder das „Vater Unser“, ist ein wichtiger Faktor, der ein Erblühen und Weiterblühen einer Gemeinde möglich macht. Gott kann durch die Zeit hindurch als ein und derselbe erkannt werden. Auch über den Wandel zahlreicher Zeitalter hinaus erkennen wir immer wieder neu die Bedeutung des Aufstrahlens Gottes. Das biblische „Siehe, da“ weist auf eine Tat Gottes hin, die plötzlich zu geschehen scheint und doch große Wirkung weit über diesen einen Moment hinaus zu wirken vermag. Um diese Zeit der religiösen Erfahrungswelt ständig wach zu halten, bedarf es einer Treue der Erinnerung. Durch das Gebet im Gegenüber von Gott findet die Beterin/der Beter erst ihre/seine Identität. Gebet ist identitätsstiftend. In diesem Artikel wurde der Hauptakzent auf Gebetssprache gelegt. Es wurde darzustellen versucht, dass diese Form so verschieden sie von der Alltagssprache sein mag, alles andere als sinnlos ist. Sowohl die Begriffe „Gebet“, wie „Sprache“ sind Begriffe, die viele Bedeutungen haben können und jeder/jede kann darunter etwas anderes verstehen, je nach Vorverständnis. Doch konnte aufgewiesen werden, wie wichtig deren Eigenheiten mit ihren tiefen Bedeutungen sind.

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Bibliografia

Hattrup, Dieter: Der Traum von der Weltformel oder warum das Universum schweigt, Freiburg: Herder 2006.

Schaeffler, Richard: Das Gebet und das Argument. Zwei Weisen des Sprechens von Gott. Eine Einführung in die Theorie der religiösen Sprache, Düsseldorf: Patmos 1989.

Ders.: Kleine Sprachlehre des Gebets, Einsiedeln, Trier: Johannes 1988.

Ders.: Religionsphilosophie, Freiburg/München: Karl Alber 1983.

Pobrania

Opublikowane

2014-02-12

Jak cytować

Schreiber, T. P. (2014). Gebet als Sprachhandlung im Ansatz von Richard Schaeffler. Język – Szkoła – Religia, 9(1), 153–168. Pobrano z https://czasopisma.bg.ug.edu.pl/index.php/JSR/article/view/582

Numer

Dział

Regionalia