Call for papers, SGG 55 Modalität und ihre Schnittstellen zur Aspektualität, Temporalität und Epistemizität
Modalität und ihre Schnittstellen zur Aspektualität, Temporalität und Epistemizität ist der Titel einer Tagung, die im Juni 2025 an der Pariser Sorbonne Université stattfand. Bei dieser Tagung handelte es sich um das zwölfte Treffen des offenen internationalen Arbeitskreises Modalität im Deutschen und im Sprachenvergleich, der 1992 von Heinz Vater und Oddleif Leirbukt gegründet wurde.
Wir laden nicht nur die Tagungsteilnehmer, sondern auch alle Interessierten zur Publikation ihrer Beiträge im 55. Band der Zeitschrift „Studia Germanica Gedanensia“ ein.
Willkommen sind alle Beiträge, die sich mit einem der unten angegebenen Bereiche befassen, entweder aus einer kontrastiven Perspektive, die eine germanische Varietät einbezieht, oder aus der Sicht der germanischen Linguistik an sich. Besonders erwünscht sind auch Beiträge, die sich weniger beschriebenen oder nicht standardisierten Sprachen und Varietäten widmen.
Ausgewählte Themen:
- Die Taxonomie der modalen Bedeutungen, die Unterteilung der Wurzelmodalität und das Verhältnis zwischen Wurzel- und epistemischer Modalität.
- Die Stärken und Schwächen quantifizierender Ansätze zur Modalität (etwa in der Semantik der möglichen Welten) und die Verwendung der Begriffe Möglichkeit und Notwendigkeit als semantische Grundwerte zur Darstellung von Modalität, im Gegensatz zu Traditionen, die Modalität als Deckbegriff für verschiedene Arten von propositionalen Einstellungen verwenden.
- Grammatikalisierung und Modalität, sowohl aus dem Bereich der Modalität hinaus als auch in diesen Bereich hinein. Dazu zählen beispielsweise postmodale Bedeutungen wie die sekundäre Verwendung von Modalverben als temporale oder aspektuelle Hilfsverben sowie deren Einsatz in spezialisierten pragmatischen Kontexten (z. B. in konzessiven Gefügen), oder umgekehrt der Aufstieg modaler Verwendungsweisen von ursprünglich nicht-modalen Ausdrücken (z. B. GET-Verben, die zu permissiven Modalen werden).
- Sekundäre modalen Interpretationen von nicht-modalen Ausdrücken, insbesondere im aspekto-temporalen Bereich.
- Modalität und Negation, Modalität und Polarität.
- Epistemizität und Skopus: nicht-propositionale Epistemizität, das Verhältnis zwischen Epistemizität und Satzmodus bzw. Illokution, Epistemizität als illokutionäre Modifikation (oder Sprechaktspezifikation) sowie epistemische Bestimmung als Umstandsangabe (in der Tradition der Semantik möglicher Welten).
- Epistemische Modalität und Sprecherorientierung: Logophorizität vs. Egophorizität, interaktionale Perspektiven auf Epistemizität, Epistemizität als Deixis.
Formale Phänomene (offene Liste):
- Modalverben
- Modale Modifikatoren (Adverbien oder Adjektive)
- Modale Diskursmarker
- Grammatische oder semigrammatische modale Elemente (Partikeln verschiedener Art)
Publikationssprachen sind Deutsch und Englisch. Der Manuskriptumfang soll ca. 40.000 Zeichen (einschl. Fußnoten und Bibliographie) betragen.
Bitte reichen Sie Ihren nicht vorher anderweitig publizierten Beitrag bis zum 1. Dezember 2025 über Studia Germanica Gedanensia ein.
Neben Aufsätzen können auch Buchrezensionen und Berichte über sprachwissenschaftliche Konferenzen eingereicht werden.
Wir freuen uns auf Ihre Beiträge und beantworten gerne Ihre Fragen.
Olivier Duplâtre (Sorbonne Université) olivier-duplatre@wanadoo.fr
Pierre-Yves Modicom (Université Jean Moulin Lyon 3) pierre-yves.modicom@univ-lyon3.fr
Anna Socka (Uniwersytet Gdański) anna.socka@ug.edu.pl
Uniwersyteckie Czasopisma Naukowe