Auch Justitia dichtet. Zur Konstruktion des Verbrechens in der Geschichte des Marquis de la Pivardiere
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https://doi.org/10.26881/sgg.2021.44.03Słowa kluczowe:
Inquisitorisches Verhör, Literarizität von Akten, Pitavalgeschichten, Strafrechtsreform und LiteraturAbstrakt
Am Beispiel der Pitavalgeschichte des Marquis de la Pivardiere ist der Beitrag der asymmetrischen Verhorsituation im Inquisitionsverfahren gewidmet. Untersuchungsrichter und Protokollant verdichten die Aussagen der Magde des Marquis zu einer juristisch belastbaren Erzahlung des Tathergangs. Gezeigt wird, wie sich in der Fassungsgeschichte (Gayot de Pitaval, Friedrich Schiller, Neuer Pitaval) der Wandel zum reformierten Strafprozess spiegelt. Der in den Akten dokumentierte Manipulationsvorwurf dient bei Gayot zur Mahnung an eine formstrenge Durchfuhrung des Verfahrens, wahrend Schiller darin einen anthropologisch verwertbaren Einblick in die Psyche des Tatersubjekts erkennt. Der neue Pitaval disqualifiziert das Inquisitionsverfahren im Ganzen, um ihm die preußische Rechtspraxis entgegen zu stellen.
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Bibliografia
Primärtexte
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