Wer blind wählet – Eine Jungsche Lektüre von Goethes "Die Wahlverwandtschaften"
DOI:
https://doi.org/10.26881/sgg.2021.44.07Słowa kluczowe:
Goethe, kollektives Unbewusstes, Individuationsprozess, Archetypus, Schicksal, WahlAbstrakt
Was passiert eigentlich in Goethes Roman Die Wahlverwandtschaften? Was passiert, wenn die Individuen von unbewussten Prozessen wie denjenigen, die sich in der Metapher der chemischen Affinitäten verstecken, überwältigt werden? Der vorliegende Beitrag möchte sich mit diesen Fragen aus tiefenpsychologischer Perspektive befassen und aufzeigen, dass Goethe in seinem Roman sich sehr nah an einem Konzept des Unbewussten und der Psyche positioniert, wie es Carl Gustav Jung etwa hundert Jahre später konzipiert hat. Die Individuen, die als Gefangene einer rigiden Lebenseinstellung unbewusst (blind) wählen, sind nicht imstande wahre Entscheidungen zu treffen und für sie bleibt das Leben letzten Endes ein Rätsel.
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