Wahnsinnige Welt, romantische Regeneration. Beobachtungen zum Narrentum in Ludwig Tiecks "Die Reisenden"

Autor

  • Michael Berger Universität Wien

DOI:

https://doi.org/10.26881/sgg.2021.44.09

Słowa kluczowe:

Dresdner Novellen, Wahnsinn, Irrenhaus, Natur, Romantik

Abstrakt

In seiner Novelle Die Reisenden problematisiert Ludwig Tieck nicht nur den ‚Wahnsinn‘ an sich und seine zeitgenössische Wahrnehmung, sondern auch die Beziehung zwischen Narren und Gesellschaft. Dies gelingt ihm einerseits durch das heterogene Ensemble der Irrenhausinsassen, andererseits durch die Konzentration auf die ‚krankhafte Romantik‘ Raimunds. Während ersteres vor allem dazu dient, die Grenze zwischen ‚gesund‘ und ‚krank‘ aufzulösen und damit Gesellschaftskritik zu üben, wird Raimunds Weg zurück in die Natur in seinem Heilungspotential geschildert.

Downloads

Download data is not yet available.

Bibliografia

Brecht, Christoph (1993): Die gefährliche Rede. Sprachreflexion und Erzählstruktur in der Prosa Ludwig Tiecks (=Studien zur deutschen Literatur, Bd. 126). Tübingen: Niemeyer.

Foucault, Michel (1992): Andere Räume. In: Karlheinz Barck / Peter Gente / Heidi Paris / Stefan Richter (Hg.): Aisthesis. Wahrnehmung heute oder Perspektiven einer anderen Ästhetik. Leipzig: Reclam, 34–46.

Foucault, Michel (2016): Wahnsinn und Gesellschaft. Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft, 22. Aufl. (suhrkamp taschenbuch wissenschaft, Bd. 39). Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

Hölter, Achim (1995): Das Rad der Zeit – Eine Denkfigur der Romantik. In: arcadia. 30 (3), 248–285.

Neumann, Michael (2011): Dresdner Novellen. In: Claudia Stockinger / Stefan Scherer (Hg.): Ludwig Tieck. Leben – Werk – Wirkung. Berlin/Boston: De Gruyter, 551–567.

Nobuoka, Yorio (1965): L. Tiecks Novelle Die Reisenden. Ein Beitrag zu seiner späten Dichtung. In: Doitso-Bungaku-ronkô (Forschungsberichte zur Germanistik). 7, 13–30.

Ottmann, Dagmar (1990): Die angrenzende Rede. Ambivalenzbildung und Metonymisierung in Ludwig Tiecks späten Novellen (=Stauffenburg Colloquium, Bd. 17). Tübingen: Stauffenburg.

Rath, Wolfgang (1996): Ludwig Tieck. Das vergessene Genie. Studien zu seinem Erzählwerk. Paderborn, München, Wien, Zürich: Schöningh.

Reuchlein, Michael (1986): Bürgerliche Gesellschaft, Psychologie und Literatur. Zur Entwicklung der Wahnsinnsthematik in der deutschen Literatur des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. München: Fink.

Rosenhan, David L. (1974): On Being Sane in Insane Places. In: Clinical Social Work Journal. 2 (4), 237–256. DOI: https://doi.org/10.1007/BF01785781.

Schott, Heinz (1981): Der versteckte Poet in uns. Zur Sprachtheorie in der naturphilosophischen Seelenlehre von Gotthilf Heinrich von Schubert (1780–1860). In: Sudhoffs Archiv. 65 (3), 226–250.

Schott, Heinz / Tölle, Rainer (2006): Geschichte der Psychiatrie. Krankheitslehren, Irrwege, Behandlungsformen. München: Beck.

Schubert, Gotthilf Heinrich (1814): Die Symbolik des Traumes. Bamberg: Kunz.

Tieck, Ludwig (1965): Die Reisenden. In: Ders.: Werke in vier Bänden. Bd. 3: Novellen, hrsg. Von Marianne Thalmann. München: Winkler, 129–207.

Wackenroder, Wilhelm Heinrich (2000): Ein wunderbares morgenländisches Märchen von einem nackten Heiligen. In: Ders.: Phantasien über die Kunst, hrsg. von Wolfgang Nehring. Stuttgart: Reclam, 59–63.

Opublikowane

2021-10-12

Jak cytować

Berger, M. (2021). Wahnsinnige Welt, romantische Regeneration. Beobachtungen zum Narrentum in Ludwig Tiecks "Die Reisenden". Studia Germanica Gedanensia, 44(44), 116–125. https://doi.org/10.26881/sgg.2021.44.09