Zur Unverständlichkeit von Chiffren und Hieroglyphen der Natur in der Prosa der Frühromantik

Autor

  • Agnieszka K. Haas Uniwersytet Gdański

DOI:

https://doi.org/10.26881/sgg.2018.38.03

Słowa kluczowe:

Buch der Natur, Frühromantik, Friedrich von Hardenberg (Novalis), Wilhelm Heinrich Wackenroder, Rhetorik

Abstrakt

Im vorliegenden Beitrag gilt die Aufmerksamkeit dem Topos vom Buch der Natur in der deutschen Prosa der Frühromantik und seinem Verhältnis zu rhetorischen Figuren, die auf die transzendente Quelle der Natur verweisen. In den Vordergrund rückt die von den romantischen Dichtern betonte Unmöglichkeit, die Chiffren und Hieroglyphen der Natur zu enträtseln. Ursprünglich bedeutete das Buch der Natur eine an den Menschen gerichtete chiffrierte Mitteilung Gottes bzw. des Geistes. Die Romantiker betrachten die Natur als geheimnisvolle Chiffre, die in zunehmendem Maße unverständlicher wird. Die Fragestellung im Artikel lautet: Mithilfe von welchen rhetorischen Mitteln wird der geistige Charakter der Natur ausgedrückt und in welchem Zusammenhang steht der genannte Topos mit dem Problem des beschränkten Sprach- und Erkenntnisvermögens in der Literatur um 1800.

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Opublikowane

2018-02-06

Jak cytować

Haas, A. K. (2018). Zur Unverständlichkeit von Chiffren und Hieroglyphen der Natur in der Prosa der Frühromantik. Studia Germanica Gedanensia, (38), 43–61. https://doi.org/10.26881/sgg.2018.38.03

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